Vom Lichterglanz in Zeiten der Energiekrise

In vielen Städten haben die Weihnachtsmärkte eröffnet – nahezu allesamt mit Maßnahmen zum Energiesparen. Paul Huizing nimmt das zum Anlass zu schauen, wo sich für den stationären Handel noch Potenziale verbergen.
Schaufenster Beleuchtung
Schaufenster Beleuchtung

Vom Lichterglanz in Zeiten der Energiekrise

In vielen Städten haben die Weihnachtsmärkte eröffnet – nahezu allesamt mit Maßnahmen zum Energiesparen. Paul Huizing nimmt das zum Anlass zu schauen, wo sich für den stationären Handel noch Potenziale verbergen.

Paul Huizing ist COO bei socialPALS und mit Leidenschaft berufstätiger Vater und Gastgeber. Er bloggt hier über zahlreiche Themen rund um digitales Handelsmarketing.

Paul Huizing - COO bei socialPALS

Paul Huizing
COO | socialPALS

Vorweihnachtsbusiness as usual? Sicher nicht!

Nach zwei Jahren Pause gibt es endlich wieder Weihnachtsmärkte. Das ist nicht nur für Fans von Glühwein, Bratwurst und gebrannter Mandel eine frohe Botschaft. Auch der stationäre Handel darf sich freuen – vor allem über die steigende Attraktivität der Innenstädte im so wichtigen Vorweihnachtsgeschäft.

Doch von “business as usual” kann auf den Märkten – trotz ausdrücklicher Sonderrolle bei gesetzlichen Energiesparmaßnahmen – noch keine Rede sein. Deutlich verkürzte Beleuchtungsdauer, Umstellung auf energiesparende LED-Technik, Verzicht auf energieintensive Vergnügungen wie künstliche Eislaufflächen oder Heizpilze – die Energiekrise zeigt deutliche Spuren.

Kaum jemand will völlig auf den Schein stimmungsvoller Lichter verzichten. Aber Dauer und auch Umfang der festlichen Beleuchtung wurde in nahezu allen Städten deutlich reduziert. Für den stationären Handel gilt seit September ohnehin die Energiesparverordnung des Bundes. In den Gesprächen, die wir mit vielen unserer über 11.000 Handelspartner:innen täglich führen, erfahren wir, welche Maßnahmen sie noch ergreifen:

5 Tipps für mehr Energie-Effizienz im Handel

1. Heizung: Stellschraube Nummer 1

Keine Frage, die Heizung der Geschäftsräume ist die zentrale Stellschraube für Einsparungen bei den Energiekosten. Schon 1 Grad Celsius weniger spart rund 6 Prozent Energiekosten ein. Die automatische Absenkung der Raumtemperatur nach Geschäftsschluss bietet weiteres Sparpotential. Durchaus zwiespältig haben viele Einzelhändler:innen das Gebot der Verordnung wahrgenommen, die Eingangstüren nicht dauerhaft offen zu halten: Stefan Genth, der Hauptgeschäftsführer des HDE, meint dazu: „Durch geschlossene Türen kann natürlich ein großer Beitrag zum Energiesparen geleistet werden. Zugleich kommen aber weniger Kunden:innen in das Geschäft“. Als Reaktion auf das Dilemma hat die Klimaschutzoffensive des HDE deshalb ein Plakat entwickelt: “Tür zu, Geschäft offen!” Es steht allen Interessierten zum Selbstausdruck als PDF-Download zur Verfügung, kann aber auch gedruckt bei dessen Geschäftsstellen bestellt werden. Eine Ladeninhaberin aus Münster: „Sicher sind die geschlossenen Türen eine kleine zusätzliche Hürde, aber meine Kund:innen haben dafür in der jetzigen Situation durchaus Verständnis!“ Seit Oktober ist auch der bislang nur optionale hydraulische Abgleich Pflicht geworden. Bis 15. September 2024 muss er bei Gebäuden mit mehr als 1.000 Quadratmeter beheizter Fläche durchgeführt werden. Die Maßnahme wird aber weiterhin staatlich gefördert. Sie kann den Energiebedarf der Heizung um bis zu 20 Prozent senken.

2. Beleuchtung: Kürzer, weniger, innovativer

Wenn es jemals den perfekten Moment gab, um auf moderne LED-basierte Beleuchtungstechnik umzurüsten, dann ist er jetzt. Und auch, wenn für die Weihnachtsbeleuchtung eine Ausnahme von der Energiesparverordnung gilt: Ob die noch in voller Pracht strahlen muss, obwohl der nahe liegende Weihnachtsmarkt schon längst seine Pforten geschlossen hat und ihre Kund:innen zuhause sind, darf bezweifelt werden. Viele unser Händler:innen haben Beleuchtungszeiten und/oder -umfang deutlich reduziert.

3. Lüftung und Klima: Reinigen

Regelmäßige Reinigung lautet das zentrale Stichwort für Lüftungs- und Klimasysteme. Filter, Wärmetauscher, Lüftungsgitter sollten regelmäßige gereinigt werden. Kondensatoren monatlich, Verdampferelemente einmal jährlich. CO2-Messgeräte helfen, den Bedarf an Frischluft zu überprüfen. Die Klimaschutzoffensive des HDE bietet diesem Themenkomplex eine Checkliste zum Download. Ebenfalls eine Kontrolle wert: Moderne Split-Klimaanlagen – also Anlagen, bei denen der Wärmetauscher innen und der Kompressor auf der Gebäudeaußenseite liegt – bieten meist die Möglichkeit, auch mit ihnen zu Heizen. Insbesondere in der Übergangszeit kann das eine wertvolle Unterstützung zur normalen Heizung sein. Auch ältere Modelle lassen sich oft – sogar mit staatlicher Förderung – nach- beziehungsweise umrüsten. Die Rentabilität muss aber von Einzelfall zu Einzelfall geprüft werden.

4. Kühlmöbel: Nicht kühler als nötig

Im LEH sind meist die Kühlmöbel einer der zentralen Posten in der Energiebilanz. Hier gilt zum einen das gleiche wie bei Lüftung und Klima: regelmäßige Reinigung von Wärmetauschern bietet ein ebenso einfaches wie wirksames Mittel zur Energieeinsparung. Verdeckte Lüftungsöffnungen erhöhen den Verbrauch dagegen um rund 10 Prozent. Logisch auch, dass jedes Grad unnötige Kühlung zusätzliche Energie verbraucht. 7 Grad Celsius sind für Kühlschränke völlig ausreichend, bei Tiefkühlern reichen -18 Grad. Schließlich: Kühlen Sie Ware, nicht Luft. Weniger, aber gut gefüllte Kühlmöbel sind deutlich effizienter! Ein Händler aus dem Raum München hat auch das regelmäßige Entstauben der Gitter auf der Rückseite seiner Kühlschränke fest in seine monatliche Wartungsroutine integriert: „Das hat den Energiebedarf meiner Kühlschränke um fast 5 Prozent gesenkt!“

5. Mitarbeiter:innen: Der verborgene Wissensschatz

Ein oft nicht gehobener Schatz ist das Know-How ihrer Belegschaft. Sprechen Sie mit ihren Mitarbeiter:innen darüber, wo sich noch Sparpotenziale verbergen könnten und ermuntern sie zu Vorschlägen. Denn viele gute Ansätze verbergen sich oft hinter den täglichen Routinen ihrer Mitarbeiter:innen

Information ist bares Geld

Diese fünf Punkte sind sicher nur Beispiele für die unzähligen Stellschrauben, mit denen sich der Energiebedarf im Handel senken lässt. Rund 93 Prozent der Handelsunternehmen haben in den letzten fünf Jahren schon Maßnahmen zur Energieeinsparung ergriffen. Im Nachhinein sind diese nicht nur ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz, sondern in der Situation heute auch ein nicht zu unterschätzender Kostenvorteil.

Wer sich deshalb weiter informieren möchte, dem bietet das Internet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Eine hervorragende erste Anlaufstation für alle Fragen rund um Energieeffizienz im Handel ist die Website der Klimaschutzoffensive des HDE. Dort finden sich jede Menge weitere praktische Energiespartipps, Checklisten, spannende Praxisbeispiele, aber auch Workshops und eine Datenbank zu konkreten Förderungsmöglichkeiten.

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